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Frisch an die Arbeit

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Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-aboZEIT ONLINE Economics
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  • Wird man als Bombenentschärfer zum Pazifisten, Herr Hein?
    Jul 1 2025
    "Eine Bombenentschärfung ist eine Teamarbeit. Das ist ähnlich wie bei einer Operation", sagt Michael Hein im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Im Krankenhaus kann der Chefarzt auch nichts ohne seine OP-Schwester machen, ohne seinen Anästhesisten und sein Team. Genauso ist das bei uns." Ähnlich wie ein Chirurg muss er an der Bombe extrem präzise arbeiten, ein einziger Fehler könnte tödlich für alle Beteiligten sein. Angst zu haben, sei dabei nicht hinderlich, sondern wichtig, denn "Angst schärft die Sinne. Aber man darf sich natürlich nicht von der Angst beherrschen lassen." Seit 1998 arbeitet der 61-Jährige als Sprengmeister und stellvertretender Leiter beim Kampfmittelräumdienst (KRD) in Hamburg. Er und seine Kollegen bergen Bomben, Granaten, Minen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg – und vernichten sie dann. 17-mal musste der KDR im vergangenen Jahr ausrücken, um große Blindgänger im Stadtgebiet zu entschärfen. "Solange gebaut wird, werden wir auch weiter Bomben finden. Das ist eine Generationenaufgabe." Mehrere Tausend Blindgänger sollen allein in Hamburg noch im Boden liegen. Seit 80 Jahren unentdeckt, manchmal nur wenige Meter tief im Erdreich. "Man läuft mit einem anderen Gefühl durch die Straßen, wenn man das weiß", sagt Michael Hein. Über die Jahre sei er durch seinen Beruf zu einem großen Kritiker von Waffen geworden. "Die ganze Munition, egal ob es eine Patrone ist, eine Handgranate, ist ja nur geschaffen worden, um Menschen zu töten", erzählt er. Chemische Zünder seien extra so gebaut worden, dass sie noch Jahre nach dem Abwurf eine Explosion auslösen können. "Bomben unterscheiden auch nicht nach richtiger Weltanschauung, nach Religion, nach Alter, nach Geschlecht. Sie vernichten alle", sagt Hein. Im Podcast erklärt er, warum er seine Frau bei jedem Abschied ganz bewusst fest umarmt, aber auch brenzlige Situationen ihn nie davon abhalten würden, seinen Job weiterzumachen. Und wie er durch seinen Beruf das Leben erst schätzen gelernt hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    44 mins
  • Wie saniert man Bäder, Sandra Hunke?
    Jun 17 2025
    "Badsanierungen sind für mich das Schönste, weil es immer Überraschungen gibt. Man reißt ein Bad auseinander und es läuft nie nach Plan", sagt Sandra Hunke, die als Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik arbeitet, im Podcast "Frisch an die Arbeit". Die meisten würden denken, dass der Job mit "Badewanne rausreißen" und "bodenebene Dusche einbauen" gemacht ist. Aber dem sei nicht so. Hunke, 33, erzählt, dass sie in der Schule eigentlich immer Schwierigkeiten hatte und auch gemobbt wurde. In der Werkstatt ihres Vaters, selbst von Beruf Fliesenleger, konnte sie abschalten. "In der Werkstatt war die Welt für mich einfach in Ordnung. Das konnte ich", sagt sie. Auch deswegen entschied sie sich nach dem Schulabschluss für eine Ausbildung als Anlagenmechanikerin, erzählt sie. "Das Handwerk hat mir einfach unglaublich viel Halt gegeben." Ihren Beruf empfindet Hunke bis heute als erfüllend. Sie sei stolz, wenn sie ein Bad fertig saniert habe und daran denke, welche Freude der neue Raum ihren Kundinnen und Kunden bringe. "In diesem Bad werden so viele schöne Momente entstehen, über Jahre, vielleicht werden sie hier ihr Kind das erste Mal baden", sagt sie. Gleichwohl sei sie als Frau im Handwerk bis heute mit vielen Vorurteilen konfrontiert. In der Berufsschule sei sie von Lehrern ausgegrenzt und abgewertet worden, ein Lehrer habe ihr im Schweißkurs sogar offen gesagt, er gebe ihr eine schlechte Note, weil sie eine Frau sei. Auch mit Kunden hatte sie schon unangenehme Erfahrungen. "Es gab schon welche, die mir nicht geglaubt haben, als ich ihnen erklärt habe, was kaputt ist, weil ich eine Frau bin." Sie hätte aber recht gehabt. Gerade im Handwerk, sagt Hunke, gäbe es schon erkennbare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. "Mein Körper ist nicht dafür ausgelegt, so viel Kraft zu haben wie ein Mann, und das will ich auch gar nicht", sagt sie. "Aber ich möchte, dass die Leute verstehen, was Gleichberechtigung bedeutet: nämlich, dass wir gemeinsam stark sind und uns gegenseitig unterstützen." Doch es gibt auch die anderen Kundinnen und Kunden. Die, die Hunke schätzen, gerade weil sie eine Frau ist. "Ich habe die Sanierungen den Frauen so erklärt, dass sie sie wirklich verstehen. Das finden sie toll", sagt Hunke. Sie würde alle ihre Kundinnen und Kunden ernst nehmen. Neben ihrer handwerklichen Tätigkeit modelt Hunke nebenberuflich und berichtet bei TikTok und Instagram als "Das Baumädchen" aus ihrem Arbeitsalltag. Auch Bücher hat sie schon geschrieben über Frauen im Handwerk. Im Podcast erzählt sie, warum Bäder heute keine reinen Funktionsräume mehr seien und weshalb sie auch Baggerfahren und Tiefbau beruflich interessieren würde. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    41 mins
  • Wie wird man schwanger, Corinna Mann?
    Jun 3 2025
    "Wir haben viele Patienten, die alles in ihrem Leben geplant haben und nichts dem Zufall überlassen wollen", sagt die Reproduktionsmedizinerin Corinna Mann, im Podcast Frisch an die Arbeit. "Diese Paare kommen früh zu uns, weil sie bei ihren Freunden mitbekommen, dass es Jahre dauern kann, bis man schwanger wird." Mann, 43, hat sich nach mehreren Berufsjahren als Oberärztin an der Ludwig-Maximilian-Uniklinik in München und an einer privaten Einrichtung in Wien selbstständig gemacht. Mittlerweile leitet sie in eine eigene Kinderwunschklinik und beschäftigt 30 Mitarbeitende. Einige der Paare kämen zu ihr in die Praxis, bevor sie überhaupt versucht hätten, Kinder zu bekommen – zur Basisuntersuchung. "Sind die Eileiter offen? Ist das Spermiogramm in Ordnung? Sind die Hormone okay, um dann den Kinderwunsch zu starten?" Seit einigen Jahren kämen zudem immer mehr gleichgeschlechtliche Paare und Mütter, die alleine ein Kind bekommen möchten, in ihre Praxis. "Einige Patientinnen sind erst Mitte, Ende 20 und wünschen sich trotzdem schon, auch ohne Partner ein Kind zu bekommen." Mann ist Mutter von vier Söhnen. Ihr Partner arbeitet mittlerweile ebenfalls in ihrer Kinderwunschklinik. Als Betriebswirt kümmert er sich um das Geschäftliche. Damit sie es schafft, ihre Arbeit zu erledigen und Zeit mit ihren Söhnen zu verbringen, steht Mann um vier Uhr morgens auf, fährt früh in die Praxis und ist am späten Nachmittag wieder zu Hause. "Das mit dem Abschalten muss ich aber noch üben." Manchmal spreche die ganze Familie über das Thema Kinderwunsch beim Abendessen. Im Podcast erzählt sie, wie sie Paaren mit Kinderwunsch hilft, welche Diagnosen besonders häufig vorkommen und was die Behandlungen in ihrer Privatpraxis von denen an der Universitätsklinik unterscheidet. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    43 mins
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